Am Dienstag, den 02. Oktober 2018, fand um 19.30 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses eine öffentliche und Sitzung statt, mit folgender

TOP 1: Erstellung eines Feuerwehrbedarfsplans für die Gemeinde

Bürgermeister Erwin Heller begrüßte die zahlreichen interessierten Zuhörerinnen und Zuhörer sowie Herrn Sebastian Andrion, Sicherheitsbeauftragter und Brandschutzbeauftragter der Firma Sinfiro GmbH & Co. KG, Balingen. Dieser stellte den aktuellen Projektstand zur Erarbeitung einer Kommunalen Feuerwehrbedarfsplanung vor.

 

Nach ausführlichen Vorinformationen zum Soll-Zustand der Feuerwehr und der Methoden der Datenerfassung stellte Herr Andrion die vorläufigen Ergebnisse des Soll-Ist-Vergleichs vor. Da sich die meisten Wohnungsbrände erfahrungsgemäß nachts ereignen, besteht kein gravierender Personalmangel für Einsätze in der Nacht und am Wochenende, denn zu diesen Zeiten kann sich die Feuerwehr auf eine Mannschaftsstärke von durchschnittlich 30 Personen verlassen. Sehr positiv ist es, dass die Altdorfer Feuerwehr über eine gute Altersstruktur verfügt. Dies ist auf die gute Nachwuchsarbeit zurückzuführen.

 

Bei Tag reichen jedoch die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Altdorf alleine nicht aus, um ordnungsgemäß und in der vorgeschriebenen Mannschaftsstärke auszurücken. Deshalb arbeiten die Feuerwehren Altdorf und Hildrizhausen schon seit einigen Jahren tagsüber eng zusammen, um das notwendige Personal für den ersten und den zweiten Abmarsch sicherzustellen. Der Experte empfiehlt, eine Konzeption zur Mitgliedergewinnung auszuarbeiten, die die Tagesverfügbarkeit der Feuerwehr sicherstellt. Eine besondere Förderung des Ehrenamts könnte ein Weg sein. Die Anwerbung von Tagespendler, die in Altdorf arbeiten und in ihrem Wohnort bei der Feuerwehr sind, wäre eine weitere Möglichkeit, um die Mannschaftstärke wochentags sicherzustellen. Die gute Jugendarbeit sollte weiterhin intensiv betrieben werden, denn Kinder und Jugendliche, die sich schon früh für die Feuerwehr begeistern lassen, bleiben erfahrungsgemäß auch später dabei.

 

Handlungsbedarf bei der Fahrzeugausstattung sieht Sebastian Andrion, der in den kommenden Jahren von der Gemeinde in Angriff genommen werden muss. Das im Jahr 2011 angeschaffte Löschtruppenfahrzeug 10 muss zwar erst in den Jahren 2031 bis 2036 ersetzt werden. Die anderen beiden Fahrzeuge, das Löschtruppenfahrzeug 8 (Baujahr 1994) und der Mannschaftstransportwagen (Baujahr 1987) müssten aber in absehbarer Zeit ersetzt werden. Empfehlung ist die Neuanschaffung eines „Gerätewagen Logistik“, der je nach Einsatz mit passenden Rollwagencontainern bestückt werden kann. Die Kosten für ein solches Feuerwehrfahrzeug betragen rund 250.000 bis 300.000 €.

 

Ein weiterer großer Kostenfaktor ist ein Anbau am Feuerwehrgerätehaus, um weitere Lagerflächen zu schaffen und das Gebäude an den Stand heutiger Technik anzupassen. Zudem müssen nach Geschlechtern getrennte Umkleideräume neu geschaffen werden, da sich die derzeitigen Umkleiden direkt hinter den Fahrzeugen in der Fahrzeughalle befinden.

 

Die Einzelheiten der Untersuchungsergebnisse werden in einem nächsten Schritt mit den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Altdorf erörtert. Danach erfolgt die Ausarbeitung des schriftlichen Teils der Feuerwehrbedarfsplanung, die dann vom Gemeinderat verabschiedet werden soll.

Herr Andrion bedankte sich für die sehr gute Vorbereitung der Untersuchung durch die Mitglieder der FFW Altdorf. Bürgermeister Erwin Heller nahm die Bestandsaufnahme und die damit verbundene, für die weitere Arbeit sehr wertvolle „to-do-Liste“ dankend entgegen und bedankte sich bei Herrn Andrion und den anwesenden Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Altdorf für deren Engagement.

TOP 2: Realisierung eines Pflegeheimes in Altdorf

Bürgermeister Erwin Heller erinnerte eingangs an die ausführliche Diskussion zum Standort eines Pflegeheims in Altdorf. In seiner Sitzung am 08.02.2018 hatte der Gemeinderat dann den Beschluss gefasst, dass das Pflegeheim am Standort P1/P2 im Gebiet „See“ angesiedelt werden soll. Die Verwaltung hatte daraufhin in den vergangenen Monaten Kontakt mit möglichen Pflegeheimträgern aufgenommen, die bereits im Kreis Böblingen Pflegeheimen betreiben. Erfahrungen anderer Kommunen hatten gezeigt, dass ganz erhebliche Synergien beim Betrieb von Pflegeheimen entstehen, wenn ein Betreiber mehrere Pflegeheime in räumlicher Nähe betreibt. Diesem Argument kommt in Zeiten des Fachkräftemangels eine große Bedeutung zu. Sehr erfreulich ist, dass viele Träger daran interessiert sind, ein Pflegeheim in Altdorf zu betreiben.

 

Bei einer Klausurtagung des Gemeinderats am 20.04.2018 haben sich drei Träger vorgestellt, die für den Betrieb des Pflegeheimes besonders in Frage kommen. Im Rahmen von zwei Informationsfahrten am 04. und 09.05.2018 hatte der Gemeinderat Pflegeheime dieser Betreiber besichtigt. Dies waren das Seniorenzentrum der Ev. Altenheimat in Steinenbronn, das Samariterstift der Samariterstiftung in Nufringen sowie das Gustav-Fischer-Stift der Ev. Diakonieschwesternschaft Herrenberg-Korntal in Hildrizhausen. Aus Sicht der Verwaltung wären alle 3 Träger als Betreiber für das Pflegeheim in Altdorf sehr gut geeignet.

 

Zur Vorstellung ihrer Organisation begrüßte Bürgermeister Erwin Heller Frau Gabriele Blume, Vorständin Finanzen und Liegenschaften bei der Evangelischen Altenheimat, Stuttgart, Frau Kathrin Ehret, kaufmännische Vorständin bei der Evangelischen Diakonieschwesternschaft Herrenberg-Korntal, Herrenberg sowie Herrn Dr. Eberhard Goll, Vorstand Altenhilfe und Frau Angela Krohmer, Regionalleiterin für den Bereich Tübingen/Gäu von der Samariterstiftung, Nürtingen.

 

Nach der Vorstellung der Organisationen und erster Gedanken zur Realisierung eines Pflegeheimes in Altdorf standen die Vortragenden für Fragen aus der Mitte des Gemeinderats zur Verfügung. Das besondere Interesse der Gemeinderätinnen und Gemeinderäte galt dabei der personellen Ausstattung der Heime sowie der Pflege von Demenzkranken.

 

Dass sich die Vorstellungen der drei möglichen Betreiber des Pflegeheims nur in Nuancen unterscheiden, so fasste Bürgermeister Erwin Heller die Vorstellungsrunde zusammen. Nach einer kurzen Aussprache, bei der einzelne Gemeinderatsmitglieder die Vorzüge der einen oder der anderen Organisation hervorhoben, wurde der  Antrag gestellt, die Samariterstiftung mit der Trägerschaft und dem Betrieb des Pflegeheims zu beauftragen. Mit 9 Ja-Stimmen und 2 Nein-Stimmen folgte das Gremium diesem Vorschlag Die Samariterstiftung mit Sitz in Nürtingen wird also in den nächsten Jahren ein Pflegeheim in Altdorf realisieren.

 

Ausschlaggebend für diese große Zustimmung von Seiten des Gemeinderats dürfte es gewesen sein, dass sich die Samariterstiftung klar dafür ausgesprochen hatte, das Pflegeheim in eigener Regie selbst zu bauen, während ein Mitbewerber für die Realisierung des Baus einen Investor mit ins Boot nehmen wollte. Ein weiterer wichtiger Punkt für die Entscheidung war die Zusage, im Erdgeschoss des neuen Pflegeheims eine Station für Demenzpatienten einzurichten. Erfahrungsgemäß befinden sich rund 85 % der Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen in einem Stadium der Demenz. Für deren Pflege und Betreuung reicht zumeist eine integrierte Pflege in den Wohngruppen aus. Schwer demente Menschen benötigen jedoch einen besonderen Schutz, damit sie sich nicht selbst gefährden. Besondere Einrichtungen, die z.B. das Verlassen des Gebäudes verhindern, können in der Demenzstation eingeplant werden. Das dort eingesetzte Personal wird durch Spezialfortbildungen bestens auf die Arbeit mit dementen Bewohnerinnen und Bewohner vorbereitet. Auf die Erhaltung der Alltagskompetenzen so lange wie möglich, wird besonderen Wert gelegt. Insgesamt besitzt die Samariterstiftung über einen reichhaltigen Erfahrungsschatz sowohl mit großen als auch mit kleinen Pflegeheimeinheiten.

TOP 3: Naturnahe Umgestaltung der Würm zwischen der Holzgerlinger Straße und der Würmstraße

Zur Vorstellung der Ausführungsplanung für die naturnahe Umgestaltung der Würm zwischen der Holzgerlinger Straße und der Würmstraße begrüßte Bürgermeister Erwin Heller Herrn Holger Kappich vom Landschaftsarchitekturbüro Geitz & Partner GbR, Stuttgart.

 

Die Entwurfsplanung für dieses ökologische Projekt wurde dem Gemeinderat am 04.04.2017 vorgestellt. Dem Wunsch des Gemeinderats, die Ausführungsplanung zunächst ohne einen Verbindungsweg mit Steg und Baumallee weiter zu planen, haben die Planer berücksichtigt. Allerdings erwiesen sich im Zuge der Ausführungsplanung andere Leistungen als dringend erforderlich. Dies sind z. B. Mauerscheiben oder ein zusätzlicher dritter Steinsatz, die unterhalb der Holzgerlinger Straße teilweise notwendig sind. Außerdem zeigte sich die Sohlsicherung unterhalb der Würmstraße als deutlich aufwändiger.

 

Für die Renaturierungsmaßnahme erhält die Gemeinde einen Landeszuschuss in Höhe von 85 % der förderfähigen Ausgaben, die vom Regierungspräsidium Stuttgart mit 348.214,53 € brutto festgesetzt wurden. Gerundet ergibt dies eine Fördersumme von 296.000 € brutto. Für den Eigenanteil über der Fördersumme von 296.000 € erhält die Gemeinde Altdorf Öko-Punkte auf das Öko-Konto gutgeschrieben. Nachdem der Zuwendungsbescheid einen Baubeginn bis spätestens 30.06.2018 vorsah und das Regierungspräsidium einer Fristverlängerung um 6 Monate zugestimmt hat, muss mit dem Bau bis spätestens 31.12.2018 begonnen werden.

 

Anlässlich der Ausführungsplanung wurden die Gesamtkosten durch das Büro Geitz & Partner neu berechnet und belaufen sich nun voraussichtlich auf 495.594,71 € brutto. Die Kostensteigerungen gegenüber der Kostenschätzung sind auf die allgemeine Kostensteigerung auf dem Baumarkt (z. T. um 30 %), auf erhöhte Entsorgungskosten, zusätzlich erforderliche Leistungen wie Mauerscheiben und Steinsätze und auf den Ausbruch der Sohlsicherung unterhalb der Würmstraße zurück zu führen. Durch die Kostensteigerung ergibt sich eventuell aber auch eine höhere förderfähige Summe gegenüber der bereits bewilligten Summe in Höhe von 296.000 €. Die Gemeindeverwaltung wird versuchen, beim Regierungspräsidium Stuttgart  die höheren Kosten geltend zu machen und somit die Fördersumme zu erhöhen.

 

Der Zeitplan sieht vor, die öffentliche Ausschreibung im Oktober 2018 durchzuführen, damit bei Vergabe der Arbeiten durch den Gemeinderat im Dezember mit der Maßnahme bis zum 30.12.2018 noch begonnen werden kann. Im Januar/Februar 2019 sollen dann die notwendigen Gehölzfällungen vorgenommen werden, damit die Umgestaltung der Würm ab Juni 2019 umgesetzt werden kann.

 

In der sich anschließenden Aussprache brachten mehrere Gemeinderatsmitglieder zum Ausdruck, dass sie zwar den ökologischen Nutzen der Renaturierungsmaßnahme begrüßen wurden. Nach der vorgestellten gravierenden Kostensteigerung gegenüber der Kostenschätzung würden sie die Mittel aber eher in einen verbesserten Hochwasserschutz für die Ortsmitte investiert sehen wollen.

 

Bürgermeister Erwin Heller gab zu bedenken, dass zunächst gründlich untersucht werden müsse, welche Maßnahmen des Hochwasserschutzes einen wirksamen Schutz bieten würden. Letztlich trage auch die Renaturierung der Würm mit dem Rückbau der Solschwellen und einer punktuellen Verbreiterung des Bachbettes dazu bei, künftige Überschwemmungssituationen abzumildern. Und auch der finanzielle Eigenanteil der Gemeinde zahle sich aus, denn diese würden auf dem Öko-Punktekonto der Gemeinde gutgeschrieben und könnten sich bei künftigen Eingriffen in die Landschaft bezahlt machen. Insofern plädierte er sehr dafür, die Maßnahme nun wie geplant durchzuführen.

 

Weitere Gemeinderatsmitglieder brachten zum Ausdruck, dass sie auf das gut durchdachte Gesamtkonzept vertrauen und die Gemeinde auch in der ökologischen Verantwortung sehen, diese Maßnahme umzusetzen.

 

Schließlich stimmte der Gemeinderat mit 8 Ja-Stimmen, 1 Nein-Stimme und 2 Enthaltungen der Ausführungsplanung zur naturnahen Umgestaltung der Würm zwischen der Holzgerlinger Straße und der Würmstraße zu und vergab die weiteren Ingenieurleistungen für die o. g. Baumaßnahme auf Basis der HOAI (Fassung 2013) an das Landschaftsarchitekturbüro Geitz & Partner, Stuttgart, vergeben.

 

  

TOP 4: Bausachen

Bei einer Enthaltung erteilte der Gemeinderat das notwendige Einvernehmen zur Errichtung eines Carports mit Abstellraum auf dem Grundstück Brombergweg 26.

TOP 5: Sonstiges und Bekanntgaben

Kastanie am Backhaus

 

Über eine unerfreuliche Nachricht musste Bürgermeister Erwin Heller den Gemeinderat informieren. Die Baumexperten des ALB-Teams, die vor kurzem auf der Suche nach dem Asiatischen Laubholzbockkäfer eine weitere routinemäßige Inspektion des Busch- und Baumbestands in der Ortsmitte vorgenommen hatten, haben festgestellt, dass die Kastanie am Backhaus todkrank ist. Die Anzeichen der Brandkrustenfäule, die den alten Baum von innen heraus bis in den Wurzelstock angreift, ist äußerlich nur von geschulten Experten sichtbar. Sie führt dazu, dass der Baum nicht mehr standsicher ist. Voraussichtlich kann die Kastanie nicht gerettet werden. Bevor sie jedoch gefällt wird, möchte die Verwaltung ein weiteres Baumgutachten einholen, um ganz sicher zu gehen, dass die Fällung unumgänglich ist.

 

Neueröffnung CanaP

 

Nachdem sich die bisherige Mitarbeiterin im CanaP Nina Albig beruflich neu orientieren will und sich mit einer Abschiedsfeier im August verabschiedet hatte, wurde das CanaP unter der Leitung von Sandra Toth neu eröffnet. Frau Toth arbeitet seit dem vergangenen Schuljahr als Erzieherin in der Ganztagesgruppe der Kernzeitbetreuung an der Adolf-Rehn-Schule und freut sich über zahlreiche Besucherinnen und Besucher des CanaP. Die aktuellen Öffnungszeiten ab dem neuen Schuljahr sind mittwochs von 17.30 Uhr bis 19.30 Uhr und freitags von 15.00 Uhr bis 18.00 Uhr.

 

Künftig gibt es im CanaP an jedem ersten Mittwoch im Monat ein besonders Angebot, z.B. am 10.10. eine Ideenbörse“ zur Verschönerung des CanaP, am 07.11. einen Spieleabend und am 05.12. wird für den Weihnachtsmarkt gebastelt.